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Träume leben mit Hörminderung
(Kreuztal, September 2017) Tischtennis ist für Thomas Keinath alles im Leben. Sein Traum: einmal bei den Olympischen Spielen dabei sein. Auch seine Schwerhörigkeit bringt ihn nicht vom Weg ab. Die HÖREX begleitet den 40-Jährigen seit Anfang 2016.
Thomas Keinath lebt schon lange mit seiner Schwerhörigkeit. Sie ist Folge einer Mittelohrentzündung, die er im Alter von fünf Jahren hatte. Seine Leidenschaft fürs Tischtennis entdeckte der Hanauer mit acht. Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Mit zehn kam er in den hessischen Verbandskader, mit 13 in die Jugend-Nationalmannschaft, mit 17 wechselte er zu den Herren. Sein größter Erfolg damals: die Bronzemedaille im Doppel bei den Europameisterschaften im Jahr 2000.
Lautloses Spiel

All das schaffte Thomas Keinath, ohne beim Spiel den Ball zu hören. Er hatte es zwar mit Hörgeräten probiert, kam aber nicht damit zurecht. Sie piepsten, gingen kaputt, bei Turnieren hörte er statt des Balls die Zwischenrufe und das Klatschen der Zuschauer. „Manchmal hatte ich das Gefühl, zeitversetzt zu hören. Zum Tischtennis passt das nicht“, erzählt Keinath.
Erst als Thomas Keinath im Sommer 2015 auf den Hörakustikermeister und jetzigen Vorstand der HÖREX Gerd Müller traf, wagte Keinath einen neuen Versuch. Die beiden lernten sich bei einem Tischtennislehrgang kennen: Keinath war als Trainer im Verein, in dem Müller in seiner Freizeit Tischtennis spielt: „Ich habe schnell gemerkt, dass er nicht auf Zurufe reagiert“, erinnert sich Gerd Müller. „Als er mir von seinen schlechten Erfahrungen mit Hörgeräten erzählte, wollte ich ihn überzeugen, dass Hörgeräte heute anders sind als noch vor zehn Jahren.“
Besser hören, besser spielen, besser leben

Der Versuch gelang. Zunächst musste sich Keinath zwar an die neuen Geräusche gewöhnen. Doch schnell bemerkte er auch die Vorteile beim Tischtennisspiel: „Wenn ich Hörsysteme trage, habe ich eine bessere Balance und kann mich besser bewegen. Außerdem höre ich den Spin des Balles. So kann ich auf Bälle des Gegners besser reagieren und sie leichter im richtigen Winkel treffen.“
Aus der persönlichen Begegnung zwischen Keinath und Müller entwickelte sich bald eine Zusammenarbeit mit der HÖREX. Seit Anfang 2016 stattet die HÖREX Thomas Keinath unter anderem mit Hörgeräten der Marke Sonic aus, die exklusiv über die bundesweit mehr als 500 HÖREX Mitgliedsfachbetriebe vertrieben wird. Keinaths Systeme aus der Hörgerätefamilie Enchant – seit Juli 2017 auf dem Markt – passen sich automatisch der Umgebung an. „Mit den neuen Geräten bin ich noch zufriedener. Der Klang ist deutlicher und die Nebengeräusche sind weniger. Ich habe gleich beim ersten Training gemerkt, dass ich sofort damit spielen kann. Ich höre den Ball und den Spin noch besser. Damit haben sich das Ballgefühl und die Koordination verbessert“, erzählt Keinath und ergänzt: „Und auch im Alltag höre ich die Leute besser. Ich trage die Geräte jetzt den ganzen Tag ohne Probleme.“
Der olympische Traum
Mit den neuen Hörgeräten möchte Keinath es jetzt noch einmal unter die ersten 100 der Welt schaffen und dann an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio teilnehmen. Das ist sein großer Traum, für den er sogar die slowakische Staatsbürgerschaft angenommen hat. „In Deutschland hat es nie geklappt mit Olympia, da immer nur zwei Teilnehmer aus jedem Land zu den Spielen dürfen. In der Slowakei bin ich jetzt die Nummer eins. Ich hoffe, dass ich dieses Mal die Qualifikation für Tokio schaffe.“
Ein Interview mit Thomas Keinath lesen Sie in der Zeitschrift Audio Infos.
Sport mit Hörgerät
„Niemand, der Hörgeräte trägt, muss auf Sport verzichten. Bei Sportarten wie Fahrradfahren oder Walken gibt es eigentlich überhaupt keine Probleme. Sicher: Ins Schwitzen kommt man auch. Daher schadet ein Hörsystem mit Spritzwasserschutz nie. Ansonsten empfehle ich immer ein Trockenset zum Trocknen der Hörsysteme nach dem Sport. Bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Handball sollte man die Hörgeräte gegebenenfalls ablegen. Die Gefahr ist groß, einen Ball ans Ohr zu bekommen oder mit dem Gegner zusammenzustoßen. Zumindest sollten Hörgeräteträger vorsichtig sein. Mit einem Sportbügel können sie zum Beispiel verhindern, dass Geräte herunterfallen."
(Gerd Müller, Mitglied im Vorstand der HÖREX)
Erfolge bei den Gehörlosen
Die meiste Zeit seiner sportlichen Karriere spielte Thomas Keinath nur bei den Hörenden. Bei den Gehörlosen startete er erstmals bei den Tischtennis-Weltmeisterschaften 2015 und holte gleich drei Titel: im Einzel, Mix und Doppel. Im Juli 2017 war Keinath bei den Deaflympics dabei, den Olympischen Spielen der Gehörlosen. Von dort brachte er zwei Medaillen nach Hause: Silber im Einzel und Bronze im Mix. Gut zu wissen: Bei den Wettkämpfen der Gehörlosen dürfen Sportler keine Hörgeräte tragen.